217.Div.                                                                                                        Div.St.Qu., Pustelnik, den 5.10.39
Nr.185/39 geh.

Bezug
: I.A.K. Ia Nr.142/39 geh. v. 2.10.39

Betr.: Feldzug in Polen.

Kurzer Erfahrungsbericht.

Die Division hat Erfahrungen zu folgenden Punkten gewinnen können:

 1.) Kampf um Flußübergang
 2.) Wald= und Ortsgefechte
 3.) Gefecht bei Dunkelheit
 4.) Einsatz der schweren Inf.-Waffen
 5.) Einsatz der Artillerie
 6.) Einsatz der Truppen-Nachrichtenverbände, sowie der Nachrichtentruppe
 7.) Erdaufklärung
 8.) Ausbildungsstand als Div.3.Welle
 9.) Ausbildungsstand der Offz.u.Uffz.d.B.

Zu 1.)
a) Der Flußübergang über den Narew bei Serock erfolgte ohne Pi.Batl. nur mit den Pi.Kp.der Inf.Rgt., die durch 1 Sturmboot Pi.Kp. verstärkt wurden.
   Der Narew ist an dieser Stelle etwa 400m breit, Ostufer flach, Westl.Ufer etwa 40m überhöhend. Der Übergang geschah zunächst an 2, infolge Feindeinwirkung
   später nur an 1 Stelle. Die Sturmboot Kp. hat trotz Ausfällen durch Beschuß nicht nur kampfkräftige Teile in kurzer Zeit übergesetzt, sondern vor allem den
   primitiven Fährbetrieb der Inf.Pi.Kp., den die für eine solche Flußbreite notwendigen technischen Einrichtungen (Fährseilgerät, Pontons, M-Boote) fehlten,
   durch Schieben mit ihren Sturmbooten beschleunigt und rationeller gestaltet.

   Die Sturmboote haben diese technische Überbeanspruchung bei ständigem Ablösen und Überholen der Boote gut überstanden.
b) Der Übergang über den Narew und das Bilden eines Brückenkopfes auf dem Ostufer gegen einen sich ständig verstärkenden Feind war das erste, ernsthafte Gefecht
   der Div. Das erste Übersetzen in den frühen Morgenstunden sowie das Bilden eines kleinen Brückenkopfes gelang trotz flankierenden feindl. M.G.-Feuers aus Fort
   Zegrze überraschend gut.

   Sodann kam es aber im Laufe des Kampfes mit dem taktisch gut geführten Gegner zunächst nur zu wechselnden Erfolgen,an einzelnen Stellen sogar zu panikartigen
   Rückschlägen. Die Ursache scheint darin zu suchen zu sein, daß die moralischen und seelischen Belastungen des 1.Gefechts zusammen mit dem Besonderen eines
   Flußübergangs,der schon ohne Feindeinwirkung durch das Hindernis im Rücken ein Gefühl des Abgeschnittenseins mit sich bringt, besonders stark sind. Die
   Verlustzahlen Tote, 200 Verwundete bei dieser Kampfhandlung werden gleichfalls dadurch ihre Erklärung finden.

   Die infanteristische und artilleristische Flankierung aus Fort Zegrze hat sich auch in den folgenden Tagen fortgesetzt als sehr lästig erwiesen.
   Infolge fehlender B-Mittel ließ sie sich nicht ausschalten.


Zu 2.)

Die Auffassung, daß Wald= und Ortsgefechte als Gefechte unter besonderen Verhältnissen ihre eigene Kampfweise erfordern und erhöhte Schwierigkeiten bieten,
hat sich bestätigt.Der polnische Gegner hat es in nachahmenswerter Weise verstanden, sich in der Abwehr Wald und Ortschaften zur Tarnung und Deckung zu eigen
zu machen.Ausgezeichnete Anlage von Feuerstellungen für alle Waffen, dabei zweckmäßige Ausnutzung von Bäumen und geschickte Verwendung von Häusern und Hausruinen
zusammen mit der Taktik, kleinere Trupps zunächst durch die vordersten deutschen Teile überlaufen zu lassen, um dann in deren Rücken das Feuer zu eröffnen, ließen
trotz versuchter Gegenmaßnahmen verschiedene Stoßtruppunternehmen erfolglos auslaufen bezw. Angriffe nach anfänglichem Bodengewinn versanden.

Es fehlte hier an Ausbildung, die erst durch Zusammenfassung und Unterweisung besonderer ausgewählter Trupps ersetzt wurde. Die Artillerie war trotz zahlenmäßiger
Stärke bei den ausgedehnten Häusergruppen nicht in der Lage, den Feind durch Zerstörung seiner Deckungen in Kellern und Häuserruinen genügend Abbruch zu tun.


Zu 3.)

Die Div. hat feindl. Vorstöße zwischen Kp.= und Batl.-Stärke abzuwehren gehabt.Im Kampf in der Dunkelheit war der Pole anfänglich überlegen. Schon bei energisch
geführten. Vorstoß von polnischen Spähtrupps traten rückläufige Bewegungen, ein. Es wurde dann weit über das notwendige Maß ununterbrochen durch Leuchtzeichen
Sperrfeuer gefordert. Mit der Zeit trat eine Gewöhnung an die regelmäßigen feindl. nächtlichen Unternehmungen und damit eine Hebung der Widerstandskraft ein.


Zu 4.)

a) Der Einsatz des s.M.G. erfolgte mangels Ausrüstung mit indirekten Richtmitteln stets in vorderer Linie bei ihren Kp. Die Folge war Massierung von Menschen
   und M.G. in der vorderen Linie, mangelnde Tiefengliederung, Unmöglichkeit einer Feuerschwerpunktsbildung.

   Ausstattung der Div. mit Granatwerfern könnte hier viel nützen.
b) J.G. Schwierigkeiten nur auf unzureichend ausgebildetes Personal jeglichen Dienstgrades zurückzuführen. Häufig ist die Hilfe der Artl. angefordert, wo die
   Inf.-Geschütze alleine hätten ausreichen müssen.

c) Pak ist selten zum Einsatz gekommen. In den wenigen Fällen gute Erfolge. Hervorzuheben ist, daß hier unvorgebildete Mannschaften und Uffz. überraschend
   schnell ausgebildet und feldverwendungsfähig sind.


Zu 5.)

Die Artillerie der 3.Welle ist alters= und ausbildungsmäßig besonders ungünstig zusammengesetzt. Trotzdem gute, von der Inf. häufig anerkannte Leistungen,
nur sehr langsam. Munitionsverbrauch in den ersten Gefechtstagen ungewöhnlich hoch, zum Teil hervorgerufen durch die unaufhörlichen Anforderungen der vorn
eingesetzten Infanterie.


Zu 6.)

Die Arbeit der Truppen-Nachrichtenyerbände hing von dem jeweiligen Ausbildungsstand ab. Fernsprechdienst im allgemeinen zufriedenstellend, wenig Sprechdisziplin.
Funkdienst infolge Fehlens genügend ausgebildeten Personals unzureichend, nur wenige Funklinien ließen sich durch Zusammenziehen sämtlicher in der Div. vorhandenen
Funker aufrechterhalten. Die Inf.Rgt. verzichteten fast gänzlich auf ihr Funkgerät. Allmähliche Abhilfe wurde durch nachträgiche Ausbildung geschaffen. Fehler im
Gerät sind meistens auf unsachgemäße Bedienung zurückzuführen. Erfahrungen über das Funkgerät lassen sich aus diesem Grunde nicht geben.

Die mangelnde Motorisierung der Nachr.Abt. 3.Welle zwangen oft zum Verzicht auf taktisch notwendige Verbindungen.

Zu 7.)

Erdaufklärung:
a) Durch A.A. litt unter Fehlen von Panzerspähfahrzeugen, die den Radfahrspähtrupps an der Straße hätte Rückhalt geben können, sowie unter der materiellen
   Zusammensetzung einer A.A. der 3. Welle. Die eingezogenen Zivil-Pkw. waren strassengebunden,für die Sandwege Polens ungeeignet, als Zugwagen für Pak und
   I.G. zu leicht. Die Radfahrschwadronen waren als bewegliche Einheit altersmäßig zu ungünstig zusammengesetzt.

   Anfänglich ungeschicktes Verhalten der Spähtrupps, Hineinfahren in feindl. Hinterhalte brachte Verluste und Rückschläge. Anschließend zunächst zaghaftes
   Vorgehen, zum Teil kleben an der Inf.-Spitze. Dann aber mit der Gewöhnung schnelle Besserung.

b) Bei Inf.Rgt. mit zunehmender Kampferfahrung gut, anfänglich langsam und überaus vorsichtig.

Zu 8.)

Als Div. 3.Welle in ihrer jetzigen Zusammensetzung (etwa 70%3-8 Wochen-Soldaten, der Rest Kriegsteilnehmer und 1= und 2 jährig Gediente) ohne vorausgegangene
erforderliche mehrwöchentliche Ausbildung war die Truppe im Anfang nicht voll verwendungsfähig.

Das äußere Bild und die Marschdisziplin waren zu Beginn unbefriedigend. Trotzdem recht gute Marschleistungen bei grosser Hitze auf teilweise sehr schlechten,
staubigen Sandwegen. Zunächst den Eindrücken des modernen Gefechts auf Grund der zu kurzen Friedensausbildung der hier eingezogenen Jahrgänge und mangelnder
Zusammenschweißung der Verbände nicht gewachsen.In der Durchführung von Befehlen schwerfällig und langsam. Taktische Begriffe fehlen.

Allmähliche Besserung und Festigung. Die Krisenzeit kann als überwunden gelten.

Zur 9.)

Ausbildungsstand:
a) Offiziere d.B.

   Die Ausbildung ist uneinheitlich. Die Übungen bei der aktiven Truppe waren meist zu kurz und gaben den Betreffenden nicht das mit, was für ihre Mobverwendung
   notwendig war. Die Leistungen der Offz.d.B. hingen von ihrer charakterlichen Eignung und ihrem Persönlichkeitswert ab. Eine Verjüngung bei den Batl.= und
   Kp.Führern erscheint dringend erforderlich.

b) Uffz.d.B. Die gleichen Erscheinungen wie unter a). Viele Uffz haben seit dem Kriege nicht mehr gedient, sie besitzen ähnlich wie die kurz gedienten Uffz.
   nicht das genügend energische Auftreten vor der Front, setzen sich im entscheidenden Augenblick nicht ausreichend durch. Sogenannte Belohnungs= oder
   Ehrenbeförderungen wirken sich jetzt zum Nachteil der Truppe aus.


In der Anlage wird der Erfahrungsbericht des Inf.Rgt. 311 beigefügt.

Inf.Regt.311                                                                                                         Regt.St.Qu., den 4.10.1939
Abteilung Ia
Betr.: Kurzer Erfahrungsbericht.

217.Inf.Div.

Ortsgefecht.
Ortsgefechten ist die Truppe 3.Welle nicht gewachsen. Die Zugführer sind meist zu alt und die Mannschaft gänzlich ohne ausgebildete Gruppenführer.
Einsatz bei Dunkelheit.
Auch hier zeigte sich, daß der größte Teil der Mannschaft während der Kurzausbildung keine Gefechtsausbildung im Rahmen der Kp. erhalten hatte.
Der Mann glaubt, daß er immer auf Tuchfühlung mit dem Nebenmanne liegen müsse. Lücken, in denen schwere Maschinengewehre liegen, halten sie für Einbruchstore
des Feindes. Sie haben von der Waffenwirkung eines s.M.G.-Zuges keine Vorstellung, Überschießen von eigenen schweren Gewehren halten sie für Feindfeuer von
hinten, weil sie während ihrer Ausbildung nie überschossen wurden.

Einsatz schwerer Inf.-Waffen.
Die s.M.G.08 sind teilweise zu stark verbraucht. Bau von s.M.G.-Stellungen war sehr ungewandt. Der Richtschütze konnte meist aus ihnen nur in sehr ungeschickter
Lage schießen.Am Einsatz der I.G. war nichts auszusetzen. Die Beobachtung befand sich stets in vorderer Linie. Schießtechnisch fehlte es an der Übung, auch
glaubten die Zugführer, die Waffe oft wie Artl. gegen breite Ziele verwenden zu können.

Einsatz der Artl.
Die Anfangsstellungen und B=Stellen waren viel zu weit von der vorderen Linie entfernt. Es dauerte sehr lange bis sie gelernt hatten, daß stets ein Beobachter
in der vorderen Linie zu sein hätte. Es wurde durchweg zuviel nach der Karte gestreut. Es wurde meist nur mit einzelnen Batterien gearbeitet. Der Gedanke, ein
zusammengefaßtes und wendiges Feuer einer Abt. zu haben, wurde so gut wie nie erörtert.

Der Munitionseinsatz wurde teilweise nur theoretisch von der oberen Stelle genehmigt. Für Streuaufgaben wurden z.B. 60 Schuß während für Vernichtungsaufgaben
gegen erkannte Ziele nur 20 Schuß bewilligt wurden.

Einsatz der Nachrichtentruppe.
Leitungsbau gut. Funken trotz weniger Übung gut. Vermittlung und Sprechdisziplin noch sehr verbesserungsbedürftig.
Luftwaffe.
Es liegen nur 3 Erfahrungen vor. Eigene Bomben in vorderer Stellung, eigenes M.G.-Feuer auf Reserve-Kp., eigene Brandbomben auf Ortsunterkunft.
Ausbildungsstand.
Im ganzen nur Verteidigung. Zum Angriff sind nur einzelne Kp., die gute Führer besitzen geeignet. Der Mann kämpft zu wenig. Er geht zwar vor, aber weiß im
feindlichen Feuer nicht, was er machen soll. Entweder läßt er sich totschießen, oder verkriecht sich in kleinen Haufen hinter Deckungen. Es fehlt der Gruppenführer,
der in solchen Momenten befiehlt.

Ausbildungsstand der Offz.u.Uffz. Die Offz. sind als Kp.Führer im Frieden so gut wie garnicht ausgebildet worden. Die Ausbildung der Zugführer befriedigt im ganzen.
Uffz. sind überhaupt nicht vorhanden.

III./I.R.311                                                                                                               Radzymin, den 4.10.1939

An I.R.311


Erfahrungsbericht

über Ausbildungsstand der Offz. und Uffz.
Die Offiziere, welche bei ihren Übungen nur als Zugführer verwandt wurden und nur selten Gelegenheit hatten, eine Kompanie zu führen, sind der Kp.-Führung zum Teil
nicht gewachsen.

Das Uffz.-Korps bei den Kp. ist zu gering. Die wenigen Uffz. sind nicht genügend ausgebildet, soweit sie nur einw 8 wöchentliche militärische Ausbildung genossen
haben.Die Masse der Gruppenführer sind Gefreite, die zum größten Teil zum Gruppenführer ungeeignet sind. Die mangelnde Gefechtsausbildung der Gruppenführer hat sich
bei den Spähtruppunternehmen bei Stefanowka und Annopol gezeigt. Sie sind nicht in der Lage, sich selbst richtig als Spähtruppführer zu benehmen und haben in der
Führung keinen Einfluß auf die Gruppe. Bei besserer Spähtruppfehrung konnten Verluste erpart werden.

Männer über 45 Jahre sind als Zugführer zu alt. Sie sind nicht beweglich genug, um den Anstrengungen des Marsches und den Anforderungen im Gefecht nicht gewachsen.
Feldwebel Neumann der 12.Kp. wäre bei körperlicher Frische nicht in Gefangenschaft geraten.

Die Funktions-Uffz. sind zum grossen Teil nicht vorgebildet, was die Kp.-Führung ausserordentlich erschwert.

Artl.Rgt.217                                                                                                              Rgt.St.Qu., den 4.10.1939
-Az.34 c/h

Bezug: 217.Inf.Div. vom 3.10.39
Betr.: Kurzer Erfahrungsbericht.


An

217.Inf.Division - Ia -
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1.) a) Kampf um Flußübergang ) keine Erfahrung
    b) Wald= und Ortsgefechte ) keine Erfahrung.
    c) Gefecht bei Dunkelheit ) keine Erfahrung
    d) Einsatz der schweren Inf.-Waffen.) keine Erfahrung

Ich habe den Eindruck, dass sehr oft die Hilfe der Art. erbeten wurde, wo der Einsatz der schweren Inf.-Waffen schneller und sicherer zun Erfolg geführt hätte.
Vor allem schien die Inf. zu ihren Sperrfeuer kein Vertrauen zu haben. Immer wieder trat die Frage auf, ob das Sperrfeuer auch sehr schütze.


e) Der Einsatz der Artillerie vollzog sich reibungslos, aber unendlich langsam infolge der geringen Ausbildung.

   Die Nachrichtenzüge waren bei der Div.3.Welle unvollkommen ausgestattet, vor allem mit Personal. Von Funkern waren nur 20 % ausgebildete Funker. Als Fernsprecher
   waren aus Personalmangel zum Teil Leute eingesetzt, die noch nie einen Fernsprecher in der Hand hatten. Infolge der dauernden Marschbewegungen des Rgt. schritt
   die Ausbildung der Fernsprecher nur langsam vorwärts, die der Funker war nicht möglich. Als Führungs= und Feuerleitungsmittel kam das Funkwesen überhaupt nicht
   in Frage. Angeforderte Betriebswichtige Teile fehlen noch heute.- Wetterzug und Druckereitrupp sind bis heute noch nicht zu verwenden, da das bei der Aufstellung
   fehlende Gerät bis heute noch nicht nachgeliefert ist. Pferd und Krad waren die zuverlässigsten Nachrichtenmittel.

   Erkundung durch Flieger fand anscheinend nicht statt, der Artl. ist "kein Fliegerbild" zugegangen.- Ein Schießen mit Flieger konnte des geringen Ausbildungsstandes
   des Rgt. wegen nicht in Frage kommen.-

   Ausbildungsstand des Rgt. sehr tiefstehend. Sehr alte Leute, Leute, die seit 1918 nicht mehr geübt haben, Leute fremder Waffen und ungediente drückten den
   Ausbildungsstand herunter. G.V. und bedingt taugliche Leute erforderten lange Überlegung, an welcher Stelle sie noch nutzbringend verwenden werden könnten

   Der Ausbildungsstand der Offz.d.B. war auch äusserst gering Wenn auch Offz. vorhanden waren, die in den letzten Jahren geübt bezw. an Lehrgängen an der
   Schiessschule teilgenommen hatten, so waren sie doch weder als Disziplinarvorgesetzte, Adj., Führer der Nachrichtenzüge u.s.w. ausgebildet.

   Der grössere Teil der Offz. hatte lange nicht geübt, war zum Teil überhaupt noch nicht wieder in das Offz.-Korps d.B. übernommen, stammte aus fremden Waffen,
   war sehr alt und körperlich verbraucht oder mit Leiden behaftet, die sie in der Reitfähigkeit störten (Brüche, Heumatismus) oder im Sehen und Beobachten hinderten.

   Viele bedeuteten nur eine Belastung der Truppe. Offz. waren geschickt, die nur bei motorisierten Batterien geübt hatten, über keinerlei Reitfähigkeit und Pferdekenntnis
   verfügten. Die Uffz. waren meist alte Leute, die nicht als Führer anzusprechen sind. Ein grosser Teil von ihnen ist 1918 als Uffz.,gewissermassen honoris causa
   entlassen worden. Aus disziplinären Gründen musste Rücksicht auf ihren Dienstgrad genommen werden, sie leisteten nichts, störten, den meisten wäre es lieber gewesen,
   als Mann den Dienst zu versehen und keinerlei Verantwortung zu haben. Die wenigen Uffz., die 12 Jahre gedient hatten, waren durchaus brauchbar, sofern sie nicht als
   ehemalige Musiker u.s.w. artilleristisch und nachrichtentechnisch nicht zu verwenden waren. Stämme an aktivem Personal waren nicht vorhanden. In wenigen Monaten,
   nach aufgehobener Beförderungssperre, wird das Rgt. in der Lage sein, seine Planstellen mit brauchbaren jüngeren Leuten zu besetzen.


2.) Bei der Kürze der gestellten Frist von 26 Stunden können Beispiele nicht aufgeführt werden.

3.) Berichte unterstellter Truppenführer können aus den in 2) genannten Gründer nicht mitgeliefert werden.

Der Schuh drückt infolge fehlender Stämme, hohen Alters von Offz. u.Mann, ungeeigneter Vorgesetzter, mangelnder und zu lange zurück liegender Ausbildung und
unvollständiger Ausrüstung mit Bekleidung, Waffen und Gerät.

Anerkannt muss der gute Wille und der Eifer, mit dem sich Offz. und Mann dem Dienst hingegeben haben, werden.