Kriegstagebuch Juni 1940 | |
1.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521 (Oblt.König): In den ersten Tagen des Monats Juni werden die Kompanien angesetzt zur Verbesserung des aufgebauten Nachrichtennetzes. Der zur I.Abteilung kommandierte Hauptmann Bernklau nimmt mit dem Leutnant Schulte der 1.Kompanie und dem Oberinspektor Eckert die für die geplanten Angriffsoperationen der Armee endgültigen Schaltungen der Fernsprechverbindungen auf der großen Führungsvermittlung in Rumigny vor. Durch die von der Heeresgruppe eintreffenden und von der Armee and die Korps unterstellten Korps gegebenen Befehle verstärkt sich der Nachrichtenbetrieb in diese Tagen Stunde um Stunde. Die Männer an den Vermittlungen und die Leiter des Nachrichtenbetriebes sind stark angespannt. Der zum Regiment kommandierte Hauptmann Bartsch, ferner Oberleutnant Clausius von der I.Abteilung, Leutnant Büchner von der II.Abteilung und Leutnant Friederich von der III.Abteilung leiten in diesen Tagen vor dem Angriffsbeginn den gesamten Nachrichtenbetrieb auf den großen Vermittlungen der Armee. Es ist eine ruhelose und nervenbeanspruchende Zeit. Die Trupps der Fernsprechbau- und FF-Kabel-Kompanien sind Tag und Nacht auf den vom Regiment gebauten Fernsprechverbindungen. Sie verbessern die zur Heeresgruppe nach Charleville führenden Blankdraht- und Fernkabelleitungen. Sie sind angesetzt auf den drei Nord-Süd-Achsen und auf der parallel zur Aisne verlaufenden Querachse. Dabei haben sie nicht nur die hergestellten Verbindungen auf die größte Sprechsicherheit zu bringen, sondern auch die durch das dauernde Artilleriestörungsfeuer zerfetzten Leitungen wiederherzustellen. Die Feuertätigkeit an der Aisne ist durchschnittlich gering. Der Franzose verschanzt sich auf dem Südufer des Flusses hinter den neuausgebauten Stellungen der "Weygandlinie". Sie soll nach der Niederringung der Maginotlinie das schwer einnehmbare Bollwerk der Franzosen sein, auf das unsere Armee bei Angriffsbeginn nach Süden stößt. Diese neue Linie ist die letzte Hoffnung Frankreichs. Der französische Rundfunk und die Presse preisen dieses Stellungssystem als das Wunder des neuen französischen Heerführers Weygand. Sie prophezeien den Zusammenbruch jeden deutschen Angriffsversuches vor dieser Linie. Vom Regiment wird befohlen, dass die Kraftfahrzeuge während der Dunkelheit ohne Licht zu fahren haben. Die französische Luftwaffe zeigt ihre Stärke darin, Nacht für Nacht ihre Flugzeuge über die deutschen Linien und ins Hinterland zu schicken. Dort werfen sie, nachdem sie abgeworfene das Gelände überstrahlende Leuchtschirme vergeblich Truppenbewegungen zu erkennen versuchen, wahllos ihre Bomben auf Häuser und Feldlazarette ab. Bei Tage lassen sich die französischen Flugzeuge nicht sehen, weil sie das wohlgezielte Abwehrfeuer der deutschen Waffen fürchten. |
2.6.1940 | |
3.6.1940 | |
4.6.1940 |
Tagebuch A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Das Armee-Nachrichten-Regiment steht in diesen Tagen, da die Schlacht an der Kanalküste beendet ist, zum Kampf gegen die Weygand-Linie bereit. Die Kraftfahrzeuge und das Gerät sind in der Zeit der Bereitstellung gründlich überholt, die Ausrüstung und Bekleidung der Männer ist wieder instand gesetzt worden. Verpflegung ist reichlich beschafft. Im Nachrichtennetz werden von der 3.Kompanie die Vermittlungen Remaucourt und Novion Porcien und von der 7.Kompanie der Vermittlung Chagny eingerichtet und betrieben. Die Vermittlung Chagny liegt in einem Obstgarten in einem tiefen Erdloch. Unregelmäßig schlagen die feindlichen Granaten in das Dorf herein. Ihre Splitter pfeifen zischend durch die Luft. Immer wieder müssen die Männer des Betriebstrupps Deckung nehmen. Aber keine Granate trifft die Vermittlung. Die drei Vermittlungen dienen als Ablaufpunkt für die in den neuen Angriffsstreifen der Armee vorgetriebenen Nachrichtenverbindungen. Auf sie werden die vom Regiment im Breitstellungsraum geschaffenen Nachrichtenachsen gelegt. Am 4Juni 18.00 Uhr findet beim Regiment in Brunehamel eine Kommandeur-Besprechung mit Adjutanten statt. Oberst Arnold unterrichtet die Kommandeure über die neue Lage, gibt ihnen die Aufträge und Absichten der Armee bekannt und erteilt für die Abteilungen die sich daraus ergebenden Befehle: Mit dem 5.Juni beginnt der neue Operationsabschnitt. Das Ziel der Operation ist der Durchbruch durch die französische Nordfront, die entlang der Somme und Aisne bis zur Maas verläuft. Danach sollen die auseinandergerissenen französischen Heeresteile nach Südwesten und Südosten abgedrängt werden, um sie nach einer unaufhörlichen Verfolgung zu vernichten. Die französische Führung will mit allen noch verfügbaren Kräfte die "Weygand-Linie" und anschließend die Maginotlinie am Rhein verteidigen. Die Operationen der deutschen Armeen beginnen auf dem rechten Flügel mit dem Ziel, auf die untere Seine und in Richtung auf Paris vorzustoßen. Danach greift, an Reims ostwärts vorbeistoßend, die in der Mitte eingesetzte 12.Armee an mit dem Angriffsziel Bar-le-Duc. Der Armee wird die "Gruppe Guderian" mit zwei Panzerkorps unterstellt, die nach dem Durchbruch durch die Weygand-Linie unabhängig von den folgenden Infanteriedivisionen nach Südosten durchstößt. Vom Regiment wird die 4.Kompanie der Gruppe Guderian unterstellt mit dem Auftrag, die Verbindung mit der Armee durch Bau einer FF-Kabelachse zu halten. Die I.Abteilung hat alle verfügbaren Kräfte in die Gegend Remaucourt zu verlegen, um bei Beginn der Offensive sofort die Verlegung und Einrichtung des neuen A.O.K.-Gefechtsstandes im Raume Mont-Laurent-Juniville-Machault vorzubereiten. Die II.Abteilung ist in die Gegend um Novion Porcien zu verlegen. Sie hat möglichst schnell die Aisne zu überschreiten und bei Machault für Aufträge des Regiments in Reserve zu bleiben. Ihre 6.Kompanie wird nach Baalons, vier Kilometer nordwstlich Chagny, vorgezogen, um die von der Heeresgruppe in Charleville zur Vermittlung Chagny führende Blankdrahthauptachse bis Attigny zu verlängern. Die III.Abteilung wird in den Raum um Nouvroy - Aubigny verlegt. Sie geht von dort mit den ersten Teilen einer von Nouvroy nach Süden marschierenden und bei Attigny die Aisne überschreitenden Panzerdivision mit. Ihr Auftrag lautet, mit den Fernsprechbau-Kompanien die Hauptachse, bei Attigny beginnend, in Richtung uf Machault und weiter auf Suippes vorzutreiben. Die 8.FF-Kabeel-Kompanie ist bei Machault für den Bau einer Querverbindung zur Verfügung zu halten. Der Angriff auf die französische Nordfront hat begonnen. Die an der Somme und am Oise-Aisne Kanal eingesetzten deutschen Armeen haben die Weygnd-Linie auf der ganzen Front durchbrochen. |
5.6.1940 | |
6.6.1940 | |
7.6.1940 | |
8.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 8.Juni ist der Gegner überall zurückgeworfen. Stark feindliche Kräfte sind durch die deutschen Infanterie- und Panzerdivisionen in engem Zusammenwirken mit der Luftwaffe im Somme- und Aisne-Gebiet zerschlagen. Die rückwärtigen Verteidigungslinien des Feindes sind durchbrochen. Das Armee-Nachrichten-Regiment 521 liegt am 8.Juni in seinen Ausgangsstellungen. Die Kompanien sind mit ihren Kraftfahrzeugen in den Wäldern und hinter Höhenrücken unmittelbar nördlich des Aisne-Flusses bereitgestellt. Die bei der Panzergruppe Guderian eingesetzte 4.FF-Kabel-Kompanie liegt in einem Waldstück bei Sorbon, hart nördlich Rethel. Die feindliche Artillerietätigkeit ist auf Grund der in der Hälfte der Nordfront mit Erfolg begonnenen deutschen Offensive seit dem 5.Juni stärker geworden. Das namentlich nachts sich verstärkende Störungsfeuer zwingt unsere Männer in die ausgehobenen Deckungslöcher. Kraftfahrzeugausfälle sind trotz zahlreicher Splitter, die die Wagen treffen, nicht zu verzeichnen. Die 12.Armee liegt auf der gesamten Front in ihren Stellungen bereit zum Angriff. Stündlich wird mit der Bekanntgabe des Zeitpunktes für den Durchbruch durch die französische Weygand-Linie an der Aisne gerechnet. am 8.Juni um 20.00 Uhr erhalten die Abteilungen vom Regiment endlich den Befehl, dass der Angriff der 12.Armee mit Morgengrauen des kommenden Tages beginnt. Die in den letzten Tagen und Stunden der Angriffsvorbereitung auf jedem Mann lastende Spannung ist gebrochen. Der Befehl zum Angriff ist da. Es gilt jetzt, den sein Leben zäh verteidigenden Feind mit aller Kraft zu packen, zu Boden zu schlagen und zu vernichten. Jeder der vorne liegenden deutschen Soldaten weiß, dass es mit dem um sein Dasein kämpfenden Gegner einen harten und verbissenen Kampf geben wird. |
9.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): AM 9. Juni 4.45 Uhr setzt im gesamten Streifen der Armee ein mörderisches Feuer auf die französischen Stellungen ein. Die ersten Strahlen der aufgehenden und den Himmel rot färbenden Junisonne fallen wärmend auf das tosende Aisne-Tal. Das urplötzlich und mit voller Wucht auf den Find niedergehende Vernichtungsfeuer ist das Signal für den Angriff. Die Franzosen beantworten zäh und verbissen mit ihren Artillerie- und Infanteriewaffen das Feuer. Sie schießen aus ihren in den letzten Wochen Stark ausgebaute Stellungen mit allen Rohren zurück. Das Ziel unserer Infanterie ist, Brückenköpfe auf dem anderen Ufer der Aisne zu schlagen, um mit zusammengefasster Kraft in die französische Front einzubrechen und durchzustoßen. Der Kampf um die Aisne wird auf jeder Seite mit großer Erbitterung geführt. Der Widerstand des Feindes im linken Streifen der Armee beiderseits Attigny ist stärker als im rechten Streifen. Die 6.Kompanie ist seit Angriffsbeginn auf der Strecke von Attigny nach Chagny eingesetzt. Sie hat befehlsgemäß die von der Vermittlung der Heeresgruppee A in Charleville zur Vermittlung Chagny gebaute Blankdrahtachse weiter nach Süden bis an die Aisne zu verlängern. Die Strecke verläuft über La Sabotterie, Tourteron und Charbogne. Im starken Feuer der französischen Stellungsartillerie sitzen die Männer der 6.Kompanie auf den Freileitungsstangen, um die Fernsprechverbindungen nach vorne durchzubringen. Sie tun es mit der gleichen ruhigen Selbstverständlichkeit, wie sie es mit ihren Kameraden von den anderen Fernsprech- und FF-Kabel-Kompanien des Regiments in Belgien und an der Maginot-Linie getan haben und wie sie es unzählige Male im Winter in der Eifel auf den Bauübungen geübt haben. Die Fernsprechverbindungen müssen nach vorne vorgebracht werden, koste es, was es wolle. Von ihnen hängt das Leben der Kameraden der Schwesterwaffen ab, mit denen die Männer des Regiments Schulter an Schulter kämpfen. Denn von dem Vorhandensein oder dem Nichtvorhandensein der im Bau befindlichen Leitungen hängt die Möglichkeit ab, Meldungen aus den vordersten Linien and die Führung und andererseits Befehle an die Truppe zu geben. Das wissen die Männer der 6.Kompanie. Das weiß jeder Funker des Regiments. Unzählige Male sind sie darüber belehrt und entsprechend erzogen worden. In Erkenntnis dieser Tatsache tun sie ihre Pflicht. Gegen Abend des 9.Mai gelingt es nach heftigen Kämpfen auf der gesamten Front, im rechten Armeestreifen an verschiedenen Stellen über die Aisne zu kommen und auf dem Südufer Fuß zu fassen. Um und beiderseits Attigny hält der Kampf in unverminderter Schärfe an. Westlich von Rethel kommen stärkere Kräfte über den Fluss. Brücken werden über die Aisne geschlagen, über die die ersten Panzerkampfwagen rollen. Die Widerstandkraft ist auf der anderen Seite schwer erschüttert, so dass der Feindwichtige Verteidigungspunkte aufgeben muss. Nachgezogene stärkere Kräfte brechen mit Macht in die feindlichen Stellungen ein und stoßen durch die rückwärtigen Verteidigungslinien durch. Damit ist die starke Weygandlinie im Armeestreifen durchbrochen. Die vorn eingesetzten Trupps der 4.Kompanie überschreiten hinter den ersten Teilen der Panzerverbände bei Barthy die Aisne. Den angreifenden Panzern unmittelbar folgend, bauen sie befehlsgemäß ihr Feldfernkabelachse. Durch sie wird die Verbindung laufend von der vordersten Linie nach rückwärts gehalten. Die Bresche in die feindliche Front ist geschlagen. Panzertruppen und schnelle Verbände gehen auf geschlagenen Brücken westlich Rethel über die Aisne. Sie stoßen mit gewaltiger Kraft in die Tiefe des französischen Verteidigungssystems. Infanterie folgt dich auf und wirft den sich zäh verteidigenden Gegner aus seinen Stellungen. |
10.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Im Laufe des 10.Juni ist nach hartem Kampf der Widerstand des Feindes im rechten Angriffsstreifens der Armee fast gänzlich beseitigt. Die eingebrochenen Panzerverbände stoßen unaufhaltsam weiter in südostwärtiger Richtung durch. Die bereitstehenden französischen Reservetruppen und rückwärtigen Verbände werden schwer getroffen. Unsere den Panzern folgende Infanterie fällt dem Feind im linken Angriffstreifen der Armee in Flanke und Rücken. Die sich verbissen wehrenden, beiderseits Attigny gegenüberliegenden Franzosen kämpfen bis zum Letzten. Ihre Lage ist hoffnungslos. Es kann sich nur noch um Stunden handeln, dann werden sie unter dem Druck der von allen Seiten angreifenden deutschen Truppen ihre Stellungen räumen müssen. Westlich Rethel überschreiten auf den geschlagenen Brücken die Angriffstruppen in endloser Folge die Aisne. Die Würfel sind nun gefallen. Es gibt nur noch eine Parole: Vorwärts!. Das Schicksal der französischen Armee ist besiegelt. Die von der Kanalküste bis an die Maas auf einer Breite von rund 350 Kilometer eingeleitete Operationen nehmen in Richtung auf die untere Seine und Marne den erwarteten Verlauf. Im Angriffsstreifen der 12.Armee stoßen unsere Truppen unaufhaltsam nach Südosten in die Champagne vor. Am Abend des 10.Juni meldet die 4.Kompanie, dass sie mit ihrer Bauspitze an Avancon vorbei Neuflize erreicht hat. Die Panzerverbände im linken Armeestreifen werden nach rechts herübergezogen, um ebenfalls auf den Brücken westlich Rethel über die Aisne zu gehen. Im Zuge dieser Bewegung marschiert die in die Panzerkolonnen eingereihte III.Abteilung aus ihrem Bereitstellungsraum Rouvroy - Aubigny heraus nach Südwesten mit. Die Erkunder- und Schalttrupps sind von den Abteilungen zeitgerecht vorausgeschickt worden. Sie sind mit den ersten angreifenden Teilen über die Aisne gegangen, Ihre Aufträge sind klar. Es kommt darauf an, möglichst schnell ein umfassendes Bild zu bekommen über das im neu erkämpften Gebiet vorhanden Nachrichtennetz. Darüber hinaus ist es wichtig festzustellen, wie weit das Freileitungsnetz durch die Kampfhandlungen zerstört worden ist und welche Ausnutzungsmöglichkeiten im Rahmen der Aufträge die besten sind. Auf Grund der Erkundungsergebnisse werden dann vom Regiment die Fernsprechbau-Kompanien mit dem Überschreitend der Aisne auf die Baustrecken angesetzt. |
11.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): In den Vormittagsstunden des 11.Juni macht der Feind in seinen Stellungen gegenüber Attigny und Amagne die letzten verzweifelten Anstrengungen. Es ist zwecklos. Der Stoß der deutschen Truppen in die feindliche linke Flanke überwältigt seine Widerstandkraft. Die 4.FF-Kabel-Kompanie hat mit den vordringenden Panzerverbänden mit der Bauspitze Juniville erreicht. Ihre neue Baurichtung ist Neuville. Die letzten Stunden um Attigny sind gekommen. Der Franzose schießt mit letzter Kraft. Die Vermittlung Chagny liegt unter starkem feindlichen Artilleriefeuer. Zu dieser Zeit ist der Regiments-Kommandeur mit seinem Adjutanten, Oberleutnant König, und dem technischen Inspektor Leimböck bei den Männern, die in dem mit Zeltbahnen überdachten Erdloch ruhig ihre Verbindungen am Klappenschrank herstellen. Mit der gleichen Stärke schießen die französischen Batterien auf die Baustrecke der 6.Kompanie Tourteron - Charbogne - Attigny. Der Regiments-Kommandeur fährt von Chagny aus dorthin auf die Strecke. Er sieht, wie seine Männer. auf den zerschossenen Freileitungsgestängen stehend, im Feuer die befohlene Blankdrahthauptachse bis Attigny durchbringen. Gegen Mittag nimmt das feindliche Artilleriefeuer, das auf der Baustrecke liegt, immer mehr ab. Der Widerstand ist fast restlos gebrochen. Der Feind zieht sich zurück. Damit ist der auf beiden Seiten mit äußerster Erbitterung geführter Kampf entschieden. Attigny ist gefallen, die Aisne wird überschritten, Brücken werden geschlagen. Viele Häuser Attignys brennen. Die Straßen der Stadt sind stark vermint. Die über den Fluss führende Brücke ist gesprengt. Die II.Abteilung geht mit ihren Kompanien über die Aisne. Sie erhält den Auftrag, die Blankdrahtachse von Attigny aus weiter der großen nach Süden führenden Hauptstraße entlang zu verlängern bis zum Strassenkreuz, das die Hauptstraße mit der in Westostrichtung verlufenden Strasse Machault - Semide bildet. Die Erkundung hat ergeben, dass der Bauweg über Lessincourt - und Machault führt. Mit dem Bau wird sofort begonnen. Er wird außerordentlich erschwert durch die starken Strassenbelegungen. An den Strassenkreuzungen treten Verstopfungen auf. Es ist nur möglich, nach Überwindung größerer Schwierigkeiten vorwärtszukommen. Der Umbau von Attigny ist besonders schwierig. Den Auftrag dazu erhält der FF-Kabelzug der 5.Kompanie. Die Blankdrahtverbindungen um Attigny sind restlos zerschossen. Die Männer des Zuges haben deshalb vom Bahnhof Attigny am Nordufer der Aine über den Fluss herüber bis zum Südrand der Stadt eine Feldfernkabelleitung zu bauen. Sie schaffen damit in der Blankdrahthauptachse der Armee zwischen Chagny - Charbogne kommenden und dem weiter nach Süden durch die II.Abteilung zu bauenden Teil eine Überbrückung. Sie führen ihren Auftrag in dem stark verminten Bahnhofsgelände und Flusstal unter Zuhilfenahme von Schlauchbooten sicher und zuverlässig durch. Am 11.Juni um 20.00 Uhr ist die Blankdrahtachse bis zum Südrand Attigny weitsprechfähig durchgebracht. Die III.Abteilung wird beauftragt, im Anschluss an die II.Abteilung vom Strassenkreuz bei Semide bis Suippes die Blankdrahtachse zu verlängern. Außerdem hat ihre 8.Kompanie eine FF-Kabelquerverbindung von Pont Faverger in ostwärtiger Richtung über Machault nach Blaise, vier Kilometer westlich Bouziers, zu bauen. In den drei genannten Orten sind durch die 7.Kompanie Vermittlungen einzurichten. Die Panzerkräfte der Gruppe Guderian stoßen mit gewaltiger Kraft weiter nach Südosten durch. Der Feind ist nicht mehr in der Lage, noch nennenswerten Widerstand zu leisten. |
12.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 12.Juni wird im Streifen der rechten Nachbararmee Reims genommen. Die Marne wird an verschiedenen Stellen überschritten. Die 12.Armee des Generalobersten List setzt ihren Angriff an der gesamten Front mit Angriffsziel Bar-le-Duc unaufhaltsam fort. Der Armeenachrichtenführer gibt dem Regiment die Nachricht, dass das A.O.K. am 13.Juni mit seiner Führungsstaffel nach Mont Laurent und mit der Oberquartiermeister-Abteilung nach Novion Porcien verlegt wird. Das Regiment befiehlt daraufhin der I.Abteilung, die Vermittlung Mont Laurent einzurichten und zu betreiben und die Vermittlung Novion Porcien von der 3.Kompanie zu übernehmen. Oberleutnant Kögel trifft die notwendigen Vorbereitungen zur Errichtung der Funkzentrale in Saulces-Chempenoises, vier Kilometer südostwärts Mont Laurent. Leutnant Edelmann wird dazu als erkundender Offizier der Funkkompanie vorausgesandt. DIe II.Abteilung wird beauftragt, von der Oberquartiermeister-Vermittlung Novion Porcien zur Führungsvermittlung in Mont Laurent und von dort zum Südrand Attigny je eine Feldfernkabelleitung zu bauen. Letztere ist mit der Blankdrahthauptachse nach Chagny-Charleville zur Heeresgruppe zusammenzuschalten. Die III.Abteilung bringt unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte die Blankdrahtverbindungen bis Suippes durch. Gegen Mittag des 12.Juni meldet die 4.Kompanie, dass sie mit der Bauspitze St.Hilaire-le-Petit durchschritten hat und ich im Weiterbau auf St.Couplet mit allgemeiner Richtung bis Suippes befindet. Das Vorgehen unserer Truppen in der Champagne ist trotz versuchter zahlreicher französischer Gegenangriffe nicht mehr zum Stehen zu bringen. Auflösungserscheinungen der feindlichen Verbände machen sich bemerkbar. Sie führen allmählich zum widerstandslosen Zurückgehen des Gegners. Bei der Herstellung der Verbindungen in Richtung auf Suippes bauen die Männer des Armee-Nachrichten-Regiments 521 durch das öde und kreidige Gelände der Champagne. Es ist das bekannte Stellungsgelände des Weiltkrieges, in dem unsere Väter vier Jahr lange gelegen haben und das unter dem Namen "Laufe-Champagne" bekannt ist. Das Land zeigt heute noch die Spuren des damaligen Stellungskrieges. Es ist zerklüftet und durchfurcht von den dicht nebeneinanderliegenden Granattrichtern. Die damals ausgehobenen Stellungen liegen in ihrer Beschaffenheit noch unberührt da. Das Aussehen der endlosen Trichterfelder hat sich gegen die Weltkriegszeit nur dahin geändert, dass eine magere, dünne Grasschicht sich über das trostlose Land gelegt hat. Bei Souain mitten in dem weiten Trichterfeld erhebt sich auf einem künstlich angelegten Hügel ein riesengroßes Denkmal. Es überragt das eintönige flache Land der Champagne so, dass es schon aus weiter Entfernung sichtbar ist. |
13.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Der Nachrichtenführer der 12.Armee befiehlt dem Regiment am 13.Juni Nachrichtenerkundung von Suippes uf St.Menehould und von dort über Givry auf Revigny am Marne-Rhein Kanal zu. Das Armeeoberkommando bezieht die vorbereiteten Gefechtsstände in Mont Laurent und Novion Porcien. Der Regiments-Gefechtsstand liegt in Attigny. Widerstand von Seiten des Feindes wird kaum noch geleistet. Er geht, unter Zurücklassung von Waffen und Gerät, fluchtartig nach Süden und Südosten zurück. Um 16.00 Uhr wird durch die 3.Kompanie die Vermittlung Suippes von der Panzergruppe Guderian übernommen. Die Erkunder- und Schalttrupps der II.Abteilung werden ich Richtung auf den Rhein-Marne-Kanal angesetzt. Das Tempo steigert sich von Stunde zu Stunde. Die Straßen sind belegt von endlosen Kolonnen aller Waffengattungen. Major Duvigneau und Major Schröther fahren auf Krafträdern unter gleichzeitigem Einsatz zahlreicher Offiziere ihrer Abteilungen nach vorne, um sich ein klares Bild über die ungeheuer rasch wechselnde Kampflage zu verschaffen. Ein Vorwärtskommen ist bei der starken Strassenbelegung nur noch mit einem Kraftrad möglich. Die III.Abteilung erhält den Befehl, eine FF-Kabelleitung von Suippes in südöstlicher Richtung nach St.Julien, zwölf Kilometer ostwärts Chalons-sur-Marne, zu bauen. Dadurch wird eine Verbindung zum rechten Korps der Armee geschaffen. Die damit beauftragte 8.Kompanie stellt diese Leitung noch am 13.Juni her. Die 4.kompanie hat schon 20 Kilometer über Suippes hinaus in südostwärtiger Richtung vorgebaut und meldet um 23.00 Uhr die Bauspitze in St.Mard. Die II.Abteilung hat ihre Fernsprechbau-Kompanien vorgezogen. Sie werden angesetzt zum Durchbringen von vier Blankdrahtverbindungen von der Vermittlung Suippes auf St.Menehould zu bis Brux, dem zukünftigen A.O.K.Gefechtsstand. Der Regiments Gefechtsstand wird von Attigny nach Suippes vorverlegt. Die I.Abteilung schickt ihre Vorausteile nach Braux und Valmy um die erforderlichen Maßnahmen zur Einrichtung der großen Armeevermittlungen und der Funkzentrale zu treffen. Die III.Abteilung hat ebenfalls alle verfügbaren Kräfte vorgezogen. um die Blankdrahthauptachse der Armee im Anschluss an die II.Abteilung weiter nach Süden bis Revigny zu verlängern. Das blitzartige Vorgehen erfordert jetzt immer wieder den rücksichtlosen Einsatz des einzelnen Mannes des Regiments. Der Feind ist anscheinend in Auflösung begriffen und geht immer schneller nach Süden zurück. Es gibt keinen Augenblick Ruhe. Es gilt jetzt, dem Feind unablässig auf den Fersen zu bleiben. |
14.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 14.Juni um 11.00 Uhr wird Paris n die deutschen Truppen übergeben. Damit ist jeder feindliche Widerstand gebrochen. An der Saarfront wird im Frontalangriff die Maginotlinie durchstoßen. Auf allen Fronten in Frankreich setzt die Verfolgung des Feindes zur endgültigen Vernichtung ein. Die Erkundertrupps des Regiments sind schon wieder weit voraus. Sie gehen mit den vordersten Teilen mit, um möglichst schnell ein Bild über das Nachrichtennetzes im neu erkämpften Gebiet zu erlangen. Die 8.Kompanie wird angesetzt zum Bau eine FF-Kabelverbindung von Braux in südlicher Richtung über Varimont nach Bussy-le-Repos. Die Panzergruppe Guderian hat bei St.Dizier die Marne erreicht. Sie stößt weiter nach Süden durch in Richtung auf Chaumont und Langres. Die III.Abteilung mit unterstellter 6.Kompanie ist eingesetzt um auf der Strecke bis St.Dizier. Das fluchtartige Zurückgehen des Feindes steigert das Tempo unseres Vorgehens in einem Maße, wie man es niemals für möglich gehalten hätte. Mit ihm Wachsen die Anstrengungen und Strapazen, die an jeden Mann gestellt werden. |
15.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 15.Juni wird das AOK nach Braux und Valmy verlegt. Das Regiment geht nach Dampierre-le-Chateau Sämtliche Offiziere des Regiments, an der Spitze der Regiments-Kdr. und die Abteilungs-Kommandeure, sind Tag und Nacht unterwegs. Sie sind bei ihren Männern, um mit ihnen gemeinsam die geforderten und fast undurchführbar erscheinenden Bauaufträge auszuführen. Der Nachrichtenführer orientiert das Regiment, dass das AOK beabsichtigt, seinen nächsten Sprung bis an die Marne in die Gegend südlich von St.Dizier zu machen. Das ist eine Entfernung von über 60 Kilometer. Alle verfügbaren Kräfte des Regiments werden vorgezogen. Die geforderten Verbindungen müssen geschafft werden, die vorzutreibende Blankdrahtachse muss zeitgerecht durchgebracht sein. Die Männer des Regiments haben kaum mehr Ruhe. Es geht vorwärts, vorwärts ohne Pause. Indessen marschieren endlose Gefangenen-Kolonnen nach rückwärts. Eine Bewachung der Kolonnen ist kaum vorhanden. Di Franzosen und die französischen Kolonial Soldaten marschieren willen- und widerstandslos in die Gefangenschaft; sie sind froh, der unerbittlichen deutschen Waffenwirkung entkommen zu sein und ihr Leben gerettet zu haben. Die Vorausteile der I.Abteilung unter Führung von Hauptmann Probst sind bereits wieder vorn, um die Einrichtung dr neuen Armeevermittlung vorzubereiten. Die 8.Kompanie erhält den Auftrag. über Revigny und St.Dizier nach Süden vorzugehen, um südlich St.Dizier bei Wassy beginnend nach Nordosten herüber an Bienville (Marne) vorbei bis Ligny-en-Barrois eine Feldfernkabelverbindung zu bauen. Die 3.Kompanie erhält den Befehl, in Wssy und Cavonnieres, die 7.Kompanie in Villers-le-See und Ligny-en-Barrois Vermittlungen einzurichten. An diese in der FF-Kabelverbindung liegenden Vermittlungen schließen sich die der Armee unterstellten Korps an. Bei der Durchführung dieser Aufträge stoßen die Männer der Betriebskompanien und der 8.FF-Kabelkompanie wiederholt auf Feindkräfte, darunter Schwarze, die in kurzem Kampf von ihnen geworfen werden. Am Abend des 15.Juni erhält das Regiment von Armeenachrichtenführer neue Bauaufträge. Danach hat das Regiment bis zum 16.Juni abends die Blankdrahtverbindung der Armee von dem erreichten Bauendpunkt bei Revigny über St.Dizier, Joinville, Chaumont bis Langres weitervorzutreiben. Das bedeutet, dass allein die Blankdrahtachse an einem Tage um eine Strecke von über 150 Kilometer verlängert werden muß. Die Durchführung dieses Auftrages scheint unmöglich. Eine Blankdrahtverbindung von mehr als 150 Kilometer an einem Tage zu bauen ist eine Forderung, die bisher noch nicht gestellt worden ist. Aber dennoch muss sie geschafft werden. Das Tempo der Kampfhandlungen steigert sich von Stunde zu Stunde. Mit diesem Tempo muss nicht nur Schritt gehalten werden, es soll auch noch gesteigert werden. Es gilt jetzt, dem Feind unablässig nachzustoßen und ihn pausenlos bis zu seine endgültigen Vernichtung zu verfolgen. Die Männer der Fernsprechbau-Kompanien sind seit Beginn der Aisne-Offensive ohne Unterbrechung eingesetzt gewesen. Eine Ablösung hat es nicht gegeben. Es kommt hier auf jeden Mann an. So haben sie in den letzten Tagen meist 18 Stunden durchgearbeitet und kaum noch geschlafen. In den paar Ruhestunden lagen die Männer in Kraftfahrzeugen oder im Straßengraben, wie es gerade kam, um neue Kraft zu schöpfen für den nächsten Einsatz. Aber jeder weiß, dass es keine Pause geben darf, dass es weitergehen muss, vorwärts, vorwärts. Immer schwieriger wird auch die Nachschubfrage. Der Park kann schon seit Tagen nicht mehr allen Anforderungen nachkommen. Französischen Draht haben wir genug gefunden, das Regiment verwendet ihn fast ausschließlich. Aber Kabel fehlt, FF-Kabel. So laufen seit Tagen schon einzelne Lkw, ja, ganze Kolonnen bis in die Eifel zurück und bringen Kabel heran. Die Kraftfahrer die manchmal Tag und Nacht auf den stark belegten, häufig verstopften Straßen durchfahren, leisten viel. Aber sie schaffen es. Immer im rechten Augenblick treffen wieder ein paar Wagen mit neuen Kabel ein. Der Bau geht weiter. Auf Grund des neuen Einsatzbefehles setzt das Regiment die III.Abteilung zum Bau der Blankdrahtverbindungen auf der Strecke von Revigny über St.Dizier bis zum Nordrand Joinville an. Von dort hat die II.Abteilung die Blankdrahtachse in südlicher Richtung bi Chaumont zu verlängern. Der Regiments-Kommandeur wird sich selbst nach vorne begeben um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Der Schnelligkeit entsprechend, mit der die befohlenen Verbindungen von den Fernsprechbau-Kompanien geschafft werden können, wird er dann die erforderlichen Baukräfte herauslösen, um die Herstellung der Verbindungen an der letzten Baustrecke von Chaumont nach Langres persönlich zu leiten. In der Nacht vom 15. auf 16.Juni werden die Kompanien auf die Baustrecken vorgezogen. Die 1.Kompanie geht ebenfalls mit den ersten Betriebseinheiten vor, um in Bienville, zehn Kilometer südostwärts St.Dizier, die neue Führungsvermittlung einzurichten. |
16.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Im Morgengrauen des 16.Juni haben die Fernsprechbau-Kompanien ihre Baustrecken erreicht. Sie beginnen sofort mit der Durchführung ihrer Aufträge. Der Regiments-Kommandeur begibt sich mit seinem Adjutanten, Oberleutnant König, und einigen Kradmeldern ebenfalls auf die Strecke nach vorn. Der Regiments-Stab wird über Revigny und St.Dizier weiter nach Süden vorgezogen. Neuer Regimentsgefechtsstand ist Le Chatelet, drei Kilometer südlich des zukünftigen AOK-Hauptquartiers Bienville. Die Stäbe der II. und III.Abteilung werden nach Joinville verlegt. Die Männer der auf der Hauptachse eingesetzten Fernsprechbau-Kompanien setzen alles daran, um die befohlenen Verbindungen bis zum Abend durchzubringen. Es gibt keine Zweifel, dass die vom Regiment gestellten Forderungen erfüllt werden müssen. Von der Herstellung der Leitungen hängt nicht nur die Führung der gesamten Armee ab, sondern damit verbunden geht es um den Einsatz und das Leben von unzähligen Menschen. In diesem Bewusstsein tun die Männer des Armee-Nachrichten-Regiment 521 ihre Pflicht. Seit Tagesbeginn sind die Abteilungs-Kommandeure bei ihren eingesetzten Kompanien. Sie geben an Ort und Stelle die erforderlichen Befehle, um zeitgerecht auf ihren Baustrecken die Verbindungen durchzubringen. Auf seiner Fahrt nach vorn trifft Oberst Arnold zunächst die Männer der 9. und 10.Kompanie auf ihrer Strecke. Der Bau geht gut voran. Die Kompanie Chefs melden, dass sie die Verbindungen bis zum Abend unter allen Umständen herstellen werden. Mit gleichem Eifer geht es vorwärts auf der Strecke der 5. und 6.Kompanie. Am Frühnachmittag des 16.Juni fährt der Regiments-Kommandeur weiter auf Chaumont und Langres zu. Es kommt jetzt darauf an, möglichst schnell die notwendigen Kräfte anzusetzen für den Bau nach vorn in den Bereich der von den Panzern genommenen Gebiete. Der Marsch- und Bauweg führt entlang der Vormarschstrassen, auf denen die Panzer der Gruppe Guderian in den Find hineingestoßen sind. Die Infanterie folgt ihnen teilweise in rieseigen Abständen, um das Gelände zwischen den Panzerkräften durchzukämmen und vom Feinde zu säubern. Zwischen den vordersten Infanterieteilen und den vordrängenden Panzertruppen stehen die Männer des Nachrichtenregiments auf den Freileitungsgestängen. Sie ergänzen die zerschossenen Leitungen durch neue, wechseln zerstörte Stangen aus, oder setzen sie instand. So bringen die Männer der Bautrupps in Zusammenarbeit mit den Schalttrupps die befohlenen Verbindungen durch. Daneben stehen die schussbereiten Maschinengewehre und Gewehre, mit denen sie feindlichen Angriffsversuchen sofort entschlossen begegnen. In dieser Kampfesart sind die Männer des Regiments geübt. Sie wissen, dass sie dabei ihren Auftrag, die geforderten Fernsprechleitungen herzustellen niemals aus den Augen verlieren dürfen. Das ist der Kampf der Nachrichtenwaffe: Unbedingte Herstellung der Verbindung zwischen Führung und Truppe. Dabei gilt es, jeden feindlichen Hinderungsversuch im Keim zu ersticken, selbst wenn es den Einsatz des letzten Mannes erfordert, Bei Joinville in südostwärtiger Richtung abbiegend, fährt der Regiments-Kommandeur mit Oberleutnant König auf der ostwärtigen nach Langres führenden Panzervormarschstrasse weiter. Bei Rimacourt biegt der Wagen auf die direkte Straße nach Chaumont ab. Es geht an deutschen Sicherungen vorbei über einige niedergerissene Sperren. Plötzlich vier Kilometer hinter Rimacourt, im Eingang des Dorfes Andelot, blitzen hinter einer starken Straßensperre französische Stahlhelme auf. Gleichzeitig setzt ein mörderisches Maschinengewehr- und Gewehrfeuer von allen Seiten ein. Die beiden Männer auf dem folgenden Kraftrad und der Fahrer des Kommandeurwagens werden zusammengeschossen. Oberst Arnold und der Unteroffizer Geyer erhalten beim Herausspringen aus dem Wagen einen Beinschuß. Der Feind hat sich anscheinend in Andelot und auf den umliegenden Anhöhen stark verschanzt. Der Versuch, mit dem Maschinengewehr des Kommandeurwagens auf das französische Feuer zu antworten, ist bei der überwältigenden Feuerkraft zum Scheitern verurteilt. Der Regiments-Kommandeur springt mit Oberleutnant König hinter einen Steinhaufen. Das feindliche Feuer verstärkt sich erheblich durch Einsatz von mehreren auf den Höhen liegenden Granatwerfern. Bald schießt auch eine französische Batterie vom Kirchhof herüber. Oberst Arnold wird mehrere mal durch Splitter an den Armen und Rücken verwundet, während der Regiments-Adjutant leichte Splitterverletzungen davonträgt. Die Franzosen, die zuletzt auf 70 Meter geschossen haben, nähern sich dem schwerverwundeten Oberst immer mehr und nehmen ihn schließlich gefangen. Oberleutnant König und Unteroffizier Geyer kommen indessen zurück. Nach etwa halbstündigem stärksten feindlichen Feuer gelingt es ihnen, die deutschen Sicherungen wieder zu erreichen. -Gefallen Gfr.Hron Eduard und Ogfr.Willuweit Max (Stab A.N.R.521)- Unteroffizier Geyer wird auf den in Rimaucourt eingerichteten Hauptverbandplatz gebracht. Der Regiments-Adjutant will jedoch unter allen Umständen seinen Kommandeur wieder aus der Gefangenschaft befreien. Unter Heranziehung eines zur Sicherung an der Straße liegenden Pionierzuges und einiger Panzer greift er den Ort aus Rimacourt an. Auf seine Veranlassung werden von Südosten aus Teile eine Schützenregiments zum Angriff angesetzt. Es gibt einen erbitterten Kampf, in dem der Franzose mit mehreren Batterien aus seinen festen Stellungen schießt. Auf unserer Seite fehlt zunächst jede Artillerieunterstützung. Es gibt auf beiden Seiten einen harten Kampf. Der Pionierzug und die von der anderen Seite angreifende Kradschützen brechen in Andelot in. Oberst Arnold ist inzwischen von den Franzosen rückwärts geschafft worden. Das sich immer mehr verstärkeende feindliche Artilleriefeuer verhindert es schließlich, dass Andelot und die umliegenden besetzten Höhen noch an diesem Tage genommen werden. Die Nachricht von der Gefangennahme und Verwundung von Oberst Arnold schlägt im Regiment wie in Blitz ein. Im ersten Augenblick kann es keiner glauben, es ist unfassbar. Leutnant Graf von Moy wird noch am gleichen Abend nach Andelot geschickt, um sich über die Gefechtslage zu orientieren. Major Duvigneau übernimmt die Führung des Regiments, Hauptmann Schmitz die Führung der II.Abteilung. Am Abend des 16.Juni kann der neue Regiments-Führer den Nachrichtenführer der 12.Armee außer der betrüblichen Nachricht über die Gefangennahme von Oberst Arnold Meldung machen, dass die geforderten Nachrichtenverbindungen bis Langres befehlsgemäß hergestellt sind. Die undurchführbar erscheinende Aufgabe ist gelöst worden. Die Verbindung zwischen Führung und der Truppe in rastloser Verfolgung des Feindes besteht. Sie wurde geschaffen unter rücksichtlosem Einsatz jedes einzelnen Regimentsangehörigen. Der Regiments-Kommandeur selbst hat in diesem Kampf als leuchtendes Beispiel sein Regiment angeführt. In berechtigtem Stolz auf ihn, das Regiment und die gezeigten Leistungen ist jeder Mann zutiefst erfüllt von der Sorge um das Schicksal seines Regiments-Kommandeurs. Indessen stoßen die Panzerverbände der Gruppe Guderian unaufhaltsam weiter über Besancon in Richtung auf die Schweizer Grenze vor. Der Ring um die an der Maginotlinie liegenden von der Rhein-Seite au frontal angegriffenen französischen Armeen beginnt sich damit zu schließen. Die Männer der 4.Kompanie haben dabei Außerordentliches geleistet. Stets den vordersten Panzern mit ihren Kabelverlegewagen folgend, haben sie laufend Verbindung gehalten zwischen den vordersten Teilen der Gruppe Guderian und dem Armeeoberkommando. |
17.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 17. Juni wird das Hauptquartier der Armee nach Bienville verlegt. Die Fernsprechbau-Kompanien des Regiments werden zur Verstärkung der gebauten Blankdrahthauptachse angesetzt. Erkunder- und Schalttrupps werden vorgeschickt in südlicher Richtung auf Dijon und Gray zu. Sie gehen wiederum mit den vordersten Teilen mit, um das Nachrichtennetz zu erkunden Unterlagen zu schaffen für die neu herzustellenden Blankdrahtverbindungen. Die allgemeine Angriffsrichtung der Armee geht auf Dijon und Lyon zu. Gegen Mittag des 17.Juni gibt es für das Regiment eine freudige Überraschung. Oberst Arnold ist zum Regiment zurückgekehrt. Die Meldung geht wie ein Lauffeuer herum. Sie ist kaum zu glauben. Sie ist im ersten Augenblick noch viel unfassbarer als die Meldung von der gestrigen Verwundung und Gefangennahme. Aber dennoch ist sie wahr. Ein Aufatmen geht durch das ganze Regiment. Der Oberst ist in einem französischen Kraftfahrzeug in Begleitung eines französischen Obersten zurückgekommen. Aber wie ist das möglich? Es kam so: ALs Oberst Arnold schwerverwundet von den Franzosen gefangengenommen wurde, wurde er zu dem befehligenden französischen Obersten gebracht. Von ihm erfuhr er, daß bei Andelot ein verstärktes französisches Eliteregiment liegt, das entschlossen ist, den Kampf bis zum Letzten zu führen. Es hatte jedoch erkannt, daß seine Lage in dem Kessel zwischen den deutsche Vormarschstrassen hoffnungslos ist. Oberst Arnold wurde von dem französischen Regiments-Kommandeur in ritterlicher Weise behandelt. Dieser sorgte für sofortige ärztliche Hilfe, um die Verletzungen behandel und verbinden zu lassen. Oberst Arnold schlug dem franzözischen Colonel vor, ihn gegen zwei gefangene französische Hauptleute auszutauschen. Der französische Oberst war schließlich nach langen Überlegungen mit dem Vorsclag einverstanden. Er wollte Oberst Arnold selbst selbst in die deutschen Linien bringen unter der Bedingung, daß er ihm eine einwandfreie Rückkehr zu seinem Regiment zusichere. Dabei wollte er zugleich dem Armeeoberkommando über die Möglichkeit iner ehrenvollen Kapitulation seines Regiments verhandeln. Oberst Arnold versprach dem französischen Regiments-Kommandeur, daß er für seine Rückkehr garantiere und im Fall eines gescheiterten Austausches wieder mit ihm in die feindlichen Linien zurückkehren werde. Der Colonel war einverstanden. Das Gespräch zwischen ihm und Oberst Arnold wurde in echt soldatischer und fast kameradschaftlicher Weise geführt. Am Morgen des Morgen des 17.Juni Oberst Arnold in den Wageen des franzözischen Regiments-Kommandeurs gebracht. An einer unter präsentiertem Gewehr stehenden französischen Kompanie vorbei verließ unser Oberst mit dem Colonel und seinem Adjutanten die feindlichen Linien. Über jeden kleinlichen Haßgedankn erhaben lag in dieser unerwarteten Ehrerweisung der soldtische Ausdruck der Anerkennung für die kämpferische Haltung des Gegners. Hinter einer großen weißen Parlamentärflagge fuhr das französische Kraftfahrzeug auf die deutschen Linien zu. Die völlig überraschten deutschen Soldaten stellten dann zu ihrem nicht geringen Erstaunen fest, daß sich in dem feindlichen Wagen ein verwundeter deutscher Oberst befand. Mit der Unterstützung einiger deutscher Offiziere wurde unser Oberst nach Le Chatelet zum Regiments-Gefechtsstand gebracht. Auf diese merkwürdige und vielleicht einmalige Weise kam Oberst Arnold nach kurzer Gefangenschaft wieder zu seinem Regiment zurück. Die Kompanien des Armee-Nachrichten-Regiment 521 sind inzwischen weiter nach Süden vorgezogen worden. Es gilt auch jetzt, alle Kräfte bereitzustellen für dier Herstellung der Verbindungen auf Dijon zu. Vom Armeenachrichtenführer kommt die Orientierung, daß die Gruppe Guderian aus dem Verbande der Armee ausscheidet. Die Panzergruppe hat den Auftrag, im Stoß auf die schweizer Grenze den Ring um die feindlichen Armeen an der Maginot-Linie fest zu schließen. Die Stoßrichtungen der 12.Armee dagegen verlaufen in genau südlicher Richtung weiter. Für das Regiment bedeutet diese Lage die Afhebung des Auftrages für die 4.Kompanie, die Verbundung zur Panzergruppe Guderian zu halten. Die Kompanie hat in der Erfüllung dieses Auftrages hervorragende Leistungen und kämpferisches Draufgängertum gezeigt. Sie verdient die volle Anerkennung des Armeenachrichtenführers und des Regimentsführers |
18.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 18.MJuni erfolgt von der vorrückenden Infanterie der Sturm auf Andelot. Die in Stellung gebrachte Artillerie eröffnet schlagartig das Feuer auf Andelot und die umliegenden Höhen. Nach einstündigem Kampf geht auf dem Kirchturm des Dorfes die weiße Flagge hoch. Andelot ist genommen. Die Reste des tapferen französischen Regiments mit dem Regiments Kommandeur kämpfen weiter und werden erst in harten anschließenden Kämpfen gefangengenommen. Die Verfolgung der restlichen nach Süden flüchtenden franzöischen Heeresteile geht unaufhaltsam weiter. Das Schicksal Frankreichs nähert sich seiner Entscheidung. Die "Grande Armee" befindet sich in völliger Auflösung. Der deutsche Rundfunk gibt durch Seindermeldung bekannt, daß der französische Staatsführer Marschall Petain in Erkenntnis dieser hoffnungslosen Lagee den Führer des deutschen Volkes um die Bedingungen für einen Waffenstillstand gebeten hat. Die letzte Phase im Krieg gegen Frankreich hat hiermit begonnen. Die Vernichtung des Feindes ist nur mehr eine Frage von wenigen Tagen. In Zusammenarbeit mit den anderen Schwesterwaffen tritt das Armee-Nachrichten-Regiment 521 zum endgültigen Vernichtungsschlage an. Die I.Abteilung schickt die Vorausteile vor zu Einrichtung der zukünftigen Armeevermittlung und der Funkzentrale in der Gegend südlich Langres. Die II.Abteilung wird nach Langres verlegt. |
19.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Die Fernsprechbau-Kompanien der II. und III.Abteilung sind am 19.Juni auf die Strecke von Langres nach Dijon angesetzt. Die II.Abteilung hat außerdem Blankdrahtverbingen in nordostwärtiger Richtung über Meuse nach Harreville durchzubringen. Die Entfernungen die damit zu überbrücken sind, sind außerordentlich groß. Das Vormaschtempo hält in unverminderter Schnelligkeit an. Das Bewusstsein von der unmittelbaren bevorstehenden Niederringung des Gegners jedoch unterdrückt jegliches Gefühl der Übermüdung. Es gibt jetzt nur noch die eine Parole: Vorwärts, dem Feind unablässig folgen, bis zu endgültigen Vernichtung! Im Verlauf der vom Regiment hergestellten Verbindungen wird die 3.Kompanie mit der Einrichtung der Vermittlungen Meuse und Harreville beauftragt. Die 7.Kompanie hat in Champlitte in der dort vorbeiführenden FF-Kabelachse Seeck und in Dijon je eine Vermittlung einzurichten und zu betreiben. Seit Morgengrauen des 19.Juni stehen die Männer der Fernsprechbaukompanien auf dem Freileitungsgestänge nach Dijon. SIe haben inzwischen ihre Erfahrunegn gesammelt im schnellen Durchbringen der Blankdrahtverbindungen. Müdigkeit, drückende Hitze, Staub, feindlichen Feuer können das Tempo, mit dem die Leitungen gebaut und geschalten werden, nicht mehr aufhalten. So meldet am Abend die III.Abteilung die Fertigstellung der Blankdrahtachse bis Dijon; die II.Abteilung meldet gleichzeitig die Herstellung der Blankdrahtachse nach Harreville. Oberst Arnold wird in das Kriegslazarett Neufchateau transportiert, um von dort weiter in das Heimatlazeratt Stettin gebracht zu werden. |
20.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 20.Juni gehen zusammen mit den schnellen Verbänden der Armee die Erkundertrupps des Regiments in Richtung auf Lyon vor. Die Führungsstffel der Armee wird nach St.Michel, 18 Kilometer südlich Langres verlegt. Die Baukompanien der II. und III.Abteilung werden vorgezogen. Es kommt darauf an, die Fernsprechverbindungen in kürzester Zeit bis nach Lyon durchzubringen. Die Entferung von Dijon nach Lyon beträgt mehr als 200 Kilometer., Die Aufgabe, die zu erfüllen ist, ist ungeheuer schwierig. Sie übersteigt alle bisher gestellten Forderungen. Die Trupps der Fernsprechbau-Kompanien fahren mit den motorisierten Vorausabteilungen mit. An der breiten, gut gepflegten Fernverkerhsstrasse nach Lyon stehen die Männer auf den Freileitungsgestängen. Auftretender schwacher feindlicher Widerstand wird restlos gebrochen. DIe Fernsprechverbindungen nach vorne müssen gehalten werden, um nicht die Fühlung mit den schnellen Truppen zu verlieren. Die Betriebseinheiten des Regiments werden vorgeworfen. Auf der Strecke Dijon-Lyon wird die I.Abteilung beauftragt, für das AOK die Vermittlungen BEaune, Chagny und St.Jean einzurichten. DIe II.Abteilung hat Vermittlungen in Mcon und Lyon aufzubauen und zu betreiben. |
21.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 21.Juni 15.30 Uhr empföngt der Führer an der historischen Stätte im Walde von Compiegne im Beisein des Oberbefehlshabers der Wehrmachtteile die französische Abordnung für die Entgegennahme der Waffenstillstandbedingungen. Indessen ist im Verfolgungsstreifen der 12.Armee Lyon im Kampf durch die motoriierten Voraustruppen genommen. Am Abend des 21.Juni meldet da Regiment dem Armeenachrichtenführer die Herstellung der Blankdrahtverbindungen bis Lyon. Desgleichen wird die betriebsbereite Einrichtung der befohlenen Vermittlungen uf der Strecke und die im Bau befindlichen Fernsprchverbindungen in Richtung auf Auxonne, Pont de Panny und Les Laumes gemeldet. Das AOK geht mit dem Führungsstab nach St.Jean. Der Regiments-Stab wird nach Rully verlegt. Die I.Abteilung zeiht alle verfügbaren Kräfte in Santenay bei Chagny, die II.Abteilung in St.Loup de la Salle und die III.Abteilung in Lyon zusammen. Die Leistungen des Armee-Nachrichten-Regiments 521 in den letzten Tagen haben alle Erwartungen übertroffen. Das Regiment hat es dem Armeeoberkommando ermöglicht, trotz des ungeheuer schnellen Verfolgungstempos jederzeit in Verbindung mit seinen vordersten Teuilen zu stehen. |
22.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 22.Juni werden die Waffenstillstandbedingungen zwischen Frankreich und Dutschland unterzeichnet. Die französischen Armeen ind zerschlagen, das englische Expeditionskoprs hat sich in wilder Flucht und gänzlicher Auflösung auf seine Heimatinsel gerettet. |
23.6.1940 | |
24.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 24.Juni wird die Einstellung der Feindseligkeiten gegen Frankreich befohlen. |
25.6.1940 | Tagebuch
A.Nachr.Rgt.521(Oblt.König): Am 25.Juni 1.35 Uhr deutscher Sommerzeit tritt auf beiden Seiten die Waffenruhe ein. Der Krieg im Westen ist damit zu Ende. |
26.6.1940 | |
27.6.1940 | |
28.6.1940 | |
29.6.1940 | |
30.6.1940 | |
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